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ToDoPot - Meine Harry Potter-Reise-Bucket List
Kommunikation und Diskussion - zwei so hochtrabende Wörter - sind Lieblingsbegriffe von mir. In ihnen liegt meiner Meinung nach der Grundstein jeglicher zwischenmenschlicher Beziehungen.
Die Hölle, das sind die anderen. Sagt JP Satre. Und recht hat er. Aber erst die anderen, die Gesellschaft, machen mich zum Individuum. Wer wäre ich also, wenn niemand da wäre?
Ich bild mir ein, ich hätt was zu erzählen, also mach ich das auch. Wer keine Lust darauf hat, kann ja jederzeit aufhören mit Lesen.
Wenn die Welt mir was sagen möchte, dann bitte an:
anja-adresse_at_gmx.de
Schlacht am All-you-can-eat-Buffet
Wäge vorher ab, ob Deine Kräfte im Verhältnis zu der zu erwartenden Masse an Gegnern und Menge an Essen liegt. Wenn ein All-you-can-eat-Buffet einen guten Ruf hat, muss man mit allen Wassern gewaschen sein.
Nimm einen großen Teller, auch wenn es verfressen aussieht. Aber die erste Runde am Buffet ist immer die wichtigste und meistens weiß man vorher nie, wie oft nachgelegt wird (Es lebe der Futterneid!)
Nimm Dir wirklich von jedem nur ein bisschen! Hinterher bereut man es nur, wenn man mehr als satt ist, sich nicht mehr bewegen kann und doch feststellen muss, dass man trotzdem noch nicht von allem probiert hat.
Hüte Dich vor den schlimmen 3 Buffet-Genossen:
die rüstige Seniorin (grundsätzlich sind Frauen am Buffet schlimmer als Männer): Sie schert sich nicht um andere, Anstellen ist für sie ein Fremdwort (so was braucht sie in ihrem Alter nicht mehr!). Sie leidet am größten Futterneid, glaubt, morgen bräche der nächste Krieg aus und muss vorsorglich Rationen horten (auch wenn sie die niemals essen wird). Wird sie auf ihre Unhöflichkeit hingewiesen, reagiert sie patzig, was die Jugend von heute sich erlaube (genau: Jugend mit fast 30!). Bei ihr hilft nur Auge um Auge, Zahn um Zahn. Wer bei ihr nicht rücksichtslos auf sein Recht besteht, ist selbst schuld, wenn er am Buffet den Kürzeren zieht und nur noch die Deko-Petersilie abbekommt.
die scheintote Seniorin: Sie weiß selbst nicht, wieso sie am Buffet steht, geschweige denn, wie sie dahingekommen ist. Deshalb ist sie nicht einfach nur unentschlossen, sondern komplett verwirrt und überfordert. Wenn ein solches Exemplar vor Dir steht, hilft nur eins: Rechts antäuschen und dann links überholen. Für diesen Gang zum Tellerfüllen muss man auf das Verzichten, das dort vor dem alten Tantchen steht (was leider eine ganze Menge sein kann, denn gerade die Kleinsten und körperlich Schwächsten brauchen den meisten Platz, weil ihre Bewegungen langsam vonstatten gehen - das gilt übrigens auch für Kinder.) Man sollte es eine Stunde später nochmal versuchen. Bis dahin hat sie vielleicht begriffen, dass sie vor der Theke mit dem Krustenbrot steht, das sie a) nicht mehr kauen kann und b) auch noch selbst schneiden muss, was für sie eine erschöpfende Anstrengung darstellt.
Das Küchenpersonal, die Magersüchtigen, die Mäkligen und die gleichen Futterneider wie man selbst: Sie alle können einem mit diversen Reaktionen auf das Tellerbefüllen den Appetit versauen. Vorwurf und Verachtung spielen dabei eine nicht ganz unwesentliche Rolle. Doch sollte man sich selbst dabei immer eines vor Augen halten um mit Stolz und Trotz, sich jetzt erst recht noch eine extra Portion draufzupacken (auch wenn's fast vom Teller kippt): Wozu geht man denn zum All-You-Can-Eat-Buffet? Doch nicht um zu hungern. Nicht zum Zuschauen, wie andere gutes Essen in sich reinschaufeln. Nicht zum Mäkeln, weil es Dinge gibt, die man nicht isst oder gegen die man allergisch ist. Nicht um dem Veranstalter des Buffets die Taschen mit Geld zu füllen.
Zweck eines All-You-Can-Eat-Buffets: Du gehst hin um innerhalb von ca. 4 Stunden der Todsünde Völlerei zu huldigen, in dem Du Deinen Bauch mit einem bisschen Hiervon und Davon immer wieder und wieder füllst und dabei Leckereien für den Gaumen genießt.
Immer Platz für den Nachtisch lassen!
Ich bin wie der Fisch, der fliegen will, weil er nicht schwimmen kann.
Aber mir wollen einfach keine Flügel wachsen und meine Flossen sind Schrott.
- Anja's Tagebuch Nr. 24, 22.01.2003 -